J’accuse
Erklärung
von S. Exz. Erzbischof Carlo Maria Viganò
Titularerzbischof von Ulpiana, Apostolischer Nuntius
zur Anschuldigung des Schismas
„Selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel
euch ein anderes Evangelium verkünden würden als das, das wir euch verkündet haben,
so sei er verflucht.
Wie wir bereits gesagt haben, wiederhole ich es jetzt noch einmal:
Wenn jemand euch ein anderes Evangelium verkündet als das, das ihr empfangen habt,
so sei er verflucht.“
Gal 1,8–9
„Wenn ich daran denke, daß wir uns im Palast des Heiligen Offiziums befinden, das das herausragende Zeugnis der Tradition und der Verteidigung des katholischen Glaubens ist, kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, daß ich zu Hause bin und daß ich, den ihr ‚Traditionalisten‘ nennt, es bin, der über euch urteilen sollte.“ So Erzbischof Marcel Lefebvre 1979, vorgeladen ins damalige Heilige Offizium, in Anwesenheit des Kardinalpräfekten Šeper und zweier anderer Prälaten.
Wie ich im Kommuniqué vom 20. Juni dieses Jahres erklärt habe, erkenne ich weder die Autorität des Tribunals, das über mich zu urteilen beansprucht, noch die seines Präfekten oder derer, die ihn ernannt haben, an. Diese meine Entscheidung, die gewiß schmerzlich ist, ist nicht das Ergebnis von Eile oder eines Geistes der Rebellion; sie wird vielmehr von der moralischen Notwendigkeit diktiert, die mich als Bischof und Nachfolger der Apostel im Gewissen verpflichtet, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen, das heißt für Gott selbst, für unseren Herrn Jesus Christus. Ich stelle mich dieser Prüfung mit der Entschlossenheit, die sich mir aus dem Wissen ergibt, daß ich keinen Grund habe, mich als von der Gemeinschaft mit der heiligen Kirche und dem Papsttum getrennt zu betrachten, dem ich immer mit kindlicher Hingabe und Treue gedient habe. Ich könnte mir keinen einzigen Augenblick meines Lebens außerhalb dieser einen Arche des Heils vorstellen, die die Vorsehung als den mystischen Leib Christi in Unterordnung unter ihr göttliches Haupt und Seinen Stellvertreter auf Erden geschaffen hat.
Die Feinde der katholischen Kirche fürchten die Macht der Gnade, die durch die Sakramente wirkt, und am allermeisten die Macht der Heiligen Messe, ein furchtgebietender Katechon, das viele ihrer Bemühungen vereitelt und viele Seelen, die sonst verdammt wären, für Gott gewinnt. Und genau dieses Wissen um die Macht des übernatürlichen Wirkens des katholischen Priestertums in der Gesellschaft ist der Grund für ihre erbitterte Feindschaft gegenüber der Tradition. Satan und seine Schergen wissen sehr wohl, welche Bedrohung die einzig wahre Kirche für ihren christusfeindlichen Plan darstellt. Diese Subversiven – die von den römischen Päpsten mutig als Feinde Gottes, der Kirche und der Menschheit angeprangert wurden – sind in der inimica vis zu erkennen, der Freimaurerei. Sie ist in die Hierarchie eingedrungen und hat es geschafft, sie dazu zu bringen, die ihr zur Verfügung stehenden geistigen Waffen niederzulegen und dem Feind die Tore der Zitadelle im Namen des Dialogs und der universellen Brüderlichkeit zu öffnen – Begriffe, die eben den Freimaurern eigen sind. Aber die Kirche führt nach dem Vorbild ihres göttlichen Gründers keinen Dialog mit Satan, sondern bekämpft ihn.
Die Ursachen der gegenwärtigen Krise
Wie Romano Amerio in seinem grundlegenden Essay Iota unum dargelegt hat, begann diese feige und schuldhafte Kapitulation mit der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils und mit den unterirdischen und gut organisierten Aktionen von Klerikern und Laien, die mit den Freimaurersekten in Verbindung stehen und darauf abzielen, die Regierungs- und Lehramtsstruktur der Kirche langsam, aber unaufhaltsam zu untergraben, um sie von innen heraus zu zerstören. Es ist müßig, nach anderen Gründen zu suchen: Die Dokumente der geheimen Sekten beweisen die Existenz eines Unterwanderungsplans, der im 19. Jahrhundert erdacht und ein Jahrhundert später genau so umgesetzt wurde, wie er erdacht worden war. Ähnliche Auflösungsprozesse hatten zuvor im zivilen Bereich stattgefunden, und es ist kein Zufall, daß die Päpste in den Aufständen und Kriegen, die die europäischen Nationen mit Blut überzogen, das zerstörerische Werk der internationalen Freimaurerei erkennen konnten.
Seit dem Konzil ist die Kirche also zur Trägerin der revolutionären Prinzipien von 1789 gemacht geworden, wie einige der Befürworter des Zweiten Vatikanums zugegeben haben und wie die Wertschätzung der Logen gegenüber allen Päpsten des Konzils und der Nachkonzilszeit gerade wegen der Veränderungen, die die Freimaurer seit langem gefordert hatten, bestätigt.
Die Veränderung, oder besser gesagt: das Aggiornamento, war so zentral für das Konzilsnarrativ, daß es das Unterscheidungsmerkmal des Zweiten Vatikanums ist und dieses Konzil als terminus post quem behauptet, der das Ende des Ancien Régime – der „alten Religion“, der „alten Messe“, der „Vorkonzilszeit“ – und den Beginn der „Konzilskirche“ mit ihrer „neuen Messe“ und der wesentlichen Relativierung aller Dogmen sanktioniert. Unter den Befürwortern dieser Revolution tauchen die Namen jener auf, die bis zum Pontifikat von Johannes XXIII. wegen ihrer Heterodoxie verurteilt und aus dem Lehramt entfernt worden waren. Die Liste ist lang und schließt auch Ernesto Buonaiuti ein, vitandus exkommuniziert, Freund Roncallis, der ohne Reue in der Häresie starb und dessen vor wenigen Tagen der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz Card. Matteo Zuppi mit einer Messe in der Kathedrale von Bologna gedachte, wie Il Faro di Roma (hier) mit unverhohlener Begeisterung berichtet: „Fast achtzig Jahre später beginnt ein Kardinal, der ganz auf der Linie des Papstes liegt, mit einer liturgischen Geste, die in jeder Hinsicht nach Rehabilitierung klingt. Oder zumindest nach einem ersten Schritt in diese Richtung.“
Die Kirche und die Anti-Kirche
Ich werde also vor das Tribunal geladen, das an die Stelle des Heiligen Offiziums getreten ist, um wegen Schismas angeklagt zu werden, während das Oberhaupt der italienischen Bischöfe – das zu den Papabili gehört und ganz auf der Linie des Papstes ist – unerlaubterweise eine Messe für einen der schlimmsten und hartnäckigsten Vertreter des Modernismus zelebriert, gegen den die Kirche – die Kirche, von der ich ihrer Meinung nach getrennt sein soll – die strengste Verurteilung ausgesprochen hatte. Im Jahr 2022 formulierte Professor Luigino Bruni im Avvenire, der Tageszeitung der Bischofskonferenz, die Lobrede auf den Modernismus folgendermaßen:
„[…] ein notwendiger Erneuerungsprozeß für die damalige katholische Kirche, die sich den kritischen Studien über die Bibel, die seit vielen Jahrzehnten in der protestantischen Welt aufkamen, immer noch widersetzte. Die Akzeptanz wissenschaftlicher und historischer Studien über die Bibel war für Buonaiuti der wichtigste Weg zur Begegnung der Kirche mit der Moderne. Eine Begegnung, die jedoch nicht stattfand, weil die katholische Kirche immer noch von den Theoremen der neuscholastischen Theologie beherrscht wurde und durch die Angst der Gegenreformation blockiert war, daß die protestantischen Winde schließlich in den katholischen Körper eindringen könnten.“
Diese Worte würden bereits ausreichen, um die Kluft zu verstehen, die die katholische Kirche von derjenigen trennt, mit der man sie mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ersetzte, als die protestantischen Winde endgültig in den katholischen Körper eindrangen. Diese jüngste Episode ist nur die letzte in einer endlosen Reihe von kleinen Schritten, von stillschweigenden Duldungen, von komplizenhaftem Augenzwinkern, mit denen die obersten Ränge der Konzilshierarchie den Übergang „von den Theoremen der neuscholastischen Theologie“ – das heißt von der klaren und eindeutigen Formulierung der Dogmen – zum gegenwärtigen Glaubensabfall ermöglicht haben. Wir befinden uns in einer surrealen Situation, in der eine Hierarchie sich katholisch nennt und daher von der kirchlichen Körperschaft Gehorsam verlangt, während sie gleichzeitig Lehren verkündet, die die Kirche vor dem Konzil verurteilt hatte, und die Lehren als häretisch verurteilt, die bis dahin von allen Päpsten gelehrt worden waren.
Dies geschieht, wenn man dem Wahren das Absolute nimmt und es relativiert, indem man es dem Geist der Welt anpaßt. Wie würden die Päpste der vergangenen Jahrhunderte heute handeln? Würden sie mich des Schismas für schuldig befinden oder eher denjenigen verurteilen, der behauptet, ihr Nachfolger zu sein? Der modernistische Sanhedrin richtet und verurteilt mit mir zusammen alle katholischen Päpste, denn der Glaube, den sie verteidigt haben, ist der meine; und die Irrtümer, die Bergoglio verteidigt, sind diejenigen, die sie, ohne Ausnahme, verurteilt haben.
Hermeneutik des Bruchs
Ich frage mich also: Welche Kontinuität kann es zwischen zwei Realitäten geben, die entgegengesetzt sind und sich gegenseitig widersprechen? Zwischen Bergoglios konziliarer und synodaler Kirche und jener, die „durch die Angst der Gegenreformation blockiert“ ist, von der er sich ostentativ distanziert? Und zu welcher ‚Kirche‘ würde ich gehören? Und von welcher „Kirche“ wäre ich im Schisma, wenn diejenige, die behauptet, katholisch zu sein, sich von der wahren Kirche gerade in der Verkündigung dessen unterscheidet, was jene verurteilt hat, und in der Verurteilung dessen, was sie gepredigt hat?
Die Anhänger der „Konzilskirche“ werden antworten, daß dies auf die Entwicklung des kirchlichen Körpers in einer „notwendigen Erneuerung“ zurückzuführen ist, während das katholische Lehramt uns lehrt, daß die Wahrheit unveränderlich ist und daß die Lehre von der Weiterentwicklung der Dogmen häretisch ist. Für die Katholiken aber ist die Kirche die eine, heilige, katholische und apostolische; für Bergoglio hingegen ist die Kirche konziliar, ökumenisch, synodal, inklusiv, einwandererfreundlich, öko-nachhaltig und gay-friendly.
Die Selbstzerstörung der konziliaren Hierarchie
Hat die Kirche also begonnen, den Irrtum zu lehren? Kann man glauben, daß die einzige Arche des Heils gleichzeitig ein Instrument des Verderbens für die Seelen ist? Daß der Mystische Leib sich von Seinem göttlichen Haupt, Jesus Christus, trennt und sich damit die Verheißung des Erlösers auflöst? Dies kann natürlich nicht zulässig sein, und jene, die es unterstützen, fallen in Häresie und Schisma. Die Kirche kann weder Irrtum lehren, noch kann ihr Oberhaupt, der Papst, gleichzeitig häretisch und orthodox sein, Petrus und Judas, in Gemeinschaft mit allen seinen Vorgängern und gleichzeitig im Schisma mit ihnen. Die einzige theologisch mögliche Antwort ist, daß die konziliare Hierarchie, die sich selbst als katholisch bezeichnet, aber einen anderen Glauben vertritt als den, der seit zweitausend Jahren von der katholischen Kirche konsequent gelehrt wird, zu einer anderen Einheit gehört und daher nicht die wahre Kirche Christi repräsentiert.
Diejenigen, die mich daran erinnern, daß Erzbischof Marcel Lefebvre nie so weit gegangen ist, die Legitimität des römischen Papstes in Frage zu stellen, obwohl er die Häresie und sogar den Glaubensabfall der Konzilspäpste erkannte – wie etwa, als er ausrief: „Rom hat den Glauben verloren! Rom ist in der Apostasie!“ –, erinnere ich daran, daß sich die Situation in den letzten fünfzig Jahren dramatisch verschlechtert hat und daß dieser große Hirte heute aller Wahrscheinlichkeit nach mit der gleichen Entschlossenheit handeln würde, indem er öffentlich wiederholt, was er damals nur zu seinen Klerikern sagte: „In diesem Pastoralkonzil konnte der Geist des Irrtums und der Lüge in aller Ruhe wirken und überall Zeitbomben plazieren, die die Institutionen zu gegebener Zeit zur Explosion bringen werden“ (Principes et directives, 1977). Und ebenso: „Derjenige, der auf dem Thron Petri sitzt, nimmt an den Kulten der falschen Götter teil. Welche Schlußfolgerung sollten wir vielleicht in einigen Monaten aus diesen wiederholten Akten der Kommunikation mit falschen Kulten ziehen? Ich weiß es nicht. Ich frage mich. Aber es ist möglich, daß wir uns gezwungen sehen zu glauben, daß der Papst nicht Papst ist. Denn auf den ersten Blick scheint es mir – ich will es noch nicht feierlich und öffentlich sagen –, daß es unmöglich ist, daß jemand, der ein Ketzer ist, öffentlich und formell Papst sein kann“ (30. März 1986).
Woraus ergibt sich, daß die „synodale Kirche“ und ihr Oberhaupt Bergoglio nicht den katholischen Glauben bekennen? Durch das totale und bedingungslose Festhalten aller ihrer Mitglieder an einer Vielzahl von Irrtümern und Häresien, die bereits vom unfehlbaren Lehramt der katholischen Kirche verurteilt wurden, und durch ihre ostentative Ablehnung aller Lehren, moralischen Gebote, gottesdienstlichen Handlungen und religiösen Praktiken, die nicht von „ihrem“ Konzil gebilligt wurden. Keiner von ihnen kann mit gutem Gewissen das Tridentinische Glaubensbekenntnis und den Anti-Modernisten-Eid unterschreiben, weil beide das genaue Gegenteil von dem ausdrücken, was das Zweite Vatikanische Konzil und das sogenannte „konziliare Lehramt“ vorgeben und lehren.
Da es theologisch nicht haltbar ist, daß die Kirche und das Papsttum Werkzeuge des Verderbens und nicht des Heils sind, müssen wir zwangsläufig zu dem Schluß kommen, daß die heterodoxen Lehren, die von der sogenannten „Konzilskirche“ und den „Päpsten des Konzils“ seit Paul VI. vermittelt wurden, eine Anomalie darstellen, die die Legitimität ihrer lehramtlichen und regierenden Autorität ernsthaft in Frage stellt.
Der subversive Gebrauch der Autorität
Wir müssen verstehen, daß der subversive Gebrauch der Autorität in der Kirche mit dem Ziel ihrer Zerstörung (oder ihrer Umwandlung in eine andere als die von Christus gewollte und gegründete Kirche) an sich ein ausreichendes Element darstellt, um die Autorität dieser neuen Einheit, die sich vorsätzlich über die Kirche Jesu Christi gestellt hat, indem sie deren Macht an sich gerissen hat, null und nichtig sein zu lassen. Aus diesem Grund erkenne ich die Legitimität des Dikasteriums, das mir den Prozeß macht, nicht an.
Die Art und Weise, wie die feindselige Aktion gegen die katholische Kirche durchgeführt wurde, bestätigt, daß sie geplant und gewollt war, denn sonst wären jene, die sie anprangerten, gehört worden, und jene, die daran mitwirkten, hätten sofort aufgehört. Gewiß, mit den Augen von damals und der traditionellen Ausbildung der meisten Kardinäle, Bischöfe und Kleriker erschien der „Skandal“ einer Hierarchie, die sich selbst widersprach, als eine solche Ungeheuerlichkeit, daß viele Prälaten und Kleriker es nicht für möglich halten wollten, daß revolutionäre und freimaurerische Prinzipien in der Kirche Akzeptanz und Förderung finden könnten. Aber das war die Meisterleistung Satans – wie Erzbischof Lefebvre es nannte –, der es verstand, den natürlichen Respekt und die kindliche Liebe der Katholiken gegenüber der heiligen Autorität der Hirten auszunutzen, um sie dazu zu bringen, den Gehorsam über die Wahrheit zu stellen, vielleicht in der Hoffnung, daß ein zukünftiger Papst die Katastrophe, die sich ereignet hatte und deren zerstörerische Folgen bereits absehbar waren, irgendwie heilen könnte. Dies geschah nicht, obwohl einige mutig Alarm geschlagen hatten. Und ich selbst zähle mich zu denjenigen, die es in dieser unruhigen Phase nicht wagten, sich den Irrtümern und Abweichungen zu widersetzen, die sich in ihrer zerstörerischen Valenz noch nicht voll gezeigt hatten. Ich will nicht sagen, daß ich nicht gesehen habe, was geschah, sondern daß ich – aufgrund der intensiven Arbeit und der alles verschlingenden bürokratischen und administrativen Aufgaben im Dienst des Heiligen Stuhls – nicht die Bedingungen vorfand, um die beispiellose Schwere dessen zu begreifen, was sich vor unseren Augen abspielte.
Der Zusammenprall
Der Anlaß, der mich zum Zusammenstoß mit meinen kirchlichen Vorgesetzten führte, begann, als ich Delegierter für die päpstlichen Vertretungen war, dann als Generalsekretär des Governatorats und schließlich als Apostolischer Nuntius in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mein Kampf gegen moralische und finanzielle Korruption hat den Zorn des damaligen Außenministers Card. Tarcisio Bertone ausgelöst, als ich – in Übereinstimmung mit meiner Verantwortung als Delegierter für die päpstlichen Vertretungen – die Korruption von Kard. McCarrick anprangerte und mich der Beförderung korrupter und unwürdiger Kandidaten zum Bischof widersetzte, die vom Staatssekretär präsentiert wurden, der mich deshalb ins Governatorat versetzen ließ, weil „ich ihn daran hinderte, die von ihm gewünschten Bischöfe zu ernennen“. Es war immer Bertone, der mit der Komplizenschaft von Card. Lajolo meine Arbeit zur Bekämpfung der weit verbreiteten Korruption im Governatorat behinderte, wo ich bereits wichtige Ergebnisse erzielt hatte, die alle Erwartungen übertroffen hatten. Wiederum waren es Bertone und Lajolo, die Papst Benedikt davon überzeugten, mich aus dem Vatikan zu entfernen und in die USA zu schicken. Dort mußte ich mich mit den unappetitlichen Affären von Kardinal McCarrick befassen, einschließlich seiner gefährlichen Beziehungen zu Politikern der Obama-Biden-Administration und auf internationaler Ebene, die ich ohne zu zögern bei Staatssekretär Parolin anprangerte, der sich jedoch nicht darum kümmerte.
Dies veranlaßte mich, viele Ereignisse, die ich während meiner diplomatischen und pastoralen Laufbahn miterlebt hatte, in einem anderen Licht zu betrachten und sie als Zusammenhang eines einzigen Projekts zu begreifen, das seinem Wesen nach weder ausschließlich politisch noch ausschließlich religiös sein konnte, da es einen globalen Angriff auf die traditionelle Gesellschaft auf der Grundlage der doktrinären, moralischen und liturgischen Lehre der Kirche einschloß.
Korruption als Instrument der Erpressung
So bin ich von einem geschätzten Apostolischen Nuntius – für den selbst Kardinal Parolin neulich meine beispielhafte Loyalität, Ehrlichkeit, Fairneß und Effizienz gewürdigt hat – zu einem unbequemen Erzbischof geworden, nicht nur, weil ich Gerechtigkeit in den Prozessen gegen korrupte Prälaten gefordert habe, sondern auch und vor allem, weil ich einen Schlüssel geliefert habe, der zeigt, wie die Korruption in der Hierarchie eine notwendige Voraussetzung war, um sie zu kontrollieren, zu manövrieren und durch Erpressung zu zwingen, gegen Gott, gegen die Kirche und gegen die Seelen zu handeln. Und dieser Modus Operandi – den die Freimaurerei vor ihrer Infiltration der kirchlichen Körperschaft minutiös beschrieben hatte – ähnelt dem in den zivilen Institutionen, wo die Vertreter des Volkes, insbesondere auf den höchsten Ebenen, weitgehend erpreßt werden, weil sie korrupt und pervers sind. Ihr Gehorsam gegenüber den Wahnvorstellungen der globalistischen Elite führt die Völker in den Ruin, in die Zerstörung, in die Krankheit und in den Tod: und zwar nicht nur in den Tod des Körpers, sondern auch in den Tod der Seele. Denn das eigentliche Projekt der Neuen Weltordnung – dem Bergoglio verfallen ist und aus dem er seine Legitimation durch die Mächtigen der Welt bezieht – ist ein im wesentlichen satanisches Projekt, in dem das Werk der Schöpfung des Vaters, der Erlösung des Sohnes und der Heiligung durch den Heiligen Geist von der simia Dei [dem Affen Gottes] und ihren Dienern gehaßt, ausgelöscht und verfälscht wird.
Wenn ihr nicht sprecht, werden die Steine schreien
Wenn man den totalen Umsturz der göttlichen Ordnung und die Ausbreitung des höllischen Chaos unter eifriger Mitwirkung der vatikanischen Führung und des Episkopats miterlebt, wird einem bewußt, wie schrecklich die Worte der Jungfrau Maria in La Salette sind – Rom wird den Glauben verlieren und zum Sitz des Antichristen werden – und welch abscheulicher Verrat der Abfall der Hirten und des noch unerhörteren dessen, der auf dem Thron des heiligen Petrus sitzt, darstellt.
Wenn ich angesichts dieses Verrats schweigen würde – der mit der furchtbaren Komplizenschaft vieler, allzu vieler Prälaten vollzogen wird, die nicht bereit sind, im Zweiten Vatikanischen Konzil die Hauptursache der gegenwärtigen Revolution und in der Verfälschung der katholischen Messe den Ursprung der geistigen und moralischen Auflösung der Gläubigen zu erkennen –, würde ich den Eid brechen, den ich am Tag meiner Priesterweihe abgelegt und bei meiner Bischofsweihe erneuert habe. Als Nachfolger der Apostel kann und will ich es nicht hinnehmen, Zeuge der systematischen Zerstörung der heiligen Kirche und der Verdammnis so vieler Seelen zu sein, ohne mit allen Mitteln zu versuchen, all dem entgegenzutreten. Ebenso wenig kann ich ein feiges Schweigen um eines ruhigen Lebens willen dem Zeugnis des Evangeliums und der Verteidigung der katholischen Wahrheit vorziehen.
Eine schismatische Sekte beschuldigt mich des Schismas: Das sollte genügen als Beweis für den Umsturz, der stattfindet. Stellen Sie sich vor, wie unparteiisch ein Richter sein wird, der von demjenigen abhängt, den ich beschuldige, ein Usurpator zu sein. Aber gerade weil diese Angelegenheit emblematisch ist, möchte ich, daß die Gläubigen – die nicht wissen müssen, wie die kirchlichen Gerichte funktionieren – verstehen, daß das Verbrechen des Schismas nicht begangen wird, wenn es begründete Gründe gibt, die Wahl des Papstes aufgrund eines Vitium consensus und von Unregelmäßigkeiten oder Verstößen gegen die Regeln des Konklaves als zweifelhaft anzusehen. (vgl. Wernz – Vidal, Ius Canonicum, Rom, Pont. Univ. Greg., 1937, Bd. VII, S. 439).
Die Bulle Cum ex apostolatus officio von Paul IV. [1555–1559] stellte für alle Zeiten die Nichtigkeit der Ernennung oder Wahl eines jeden Prälaten – einschließlich des Papstes – fest, der vor seiner Beförderung zum Kardinal oder seiner Erhebung zum Papst der Häresie verfallen war. Sie definiert die Beförderung oder Erhebung als nulla, irrita et inanis, d. h. als nichtig, ungültig und wertlos, „auch wenn sie in Übereinstimmung und mit einhelliger Zustimmung aller Kardinäle erfolgt ist; man kann auch nicht sagen, daß sie durch den Empfang des Amtes, die Weihe oder den Besitz […] oder durch die Inthronisierung […] des Papstes selbst oder durch den ihm von allen erwiesenen Gehorsam und durch das Verstreichen irgendeiner Zeitspanne bei der besagten Amtsausübung bestätigt worden ist.“ Paul IV. fügt hinzu, daß alle von dieser Person vorgenommenen Handlungen gleichermaßen als nichtig zu betrachten sind und daß ihre Untertanen, sowohl Kleriker als auch Laien, von ihrem Gehorsam ihm gegenüber befreit sind, „unbeschadet der Verpflichtung zur Treue und zum Gehorsam, die sie den künftigen Bischöfen, Erzbischöfen, Patriarchen, Primaten, Kardinälen und dem kanonisch folgenden Papst erweisen müssen.“ Paul IV. schließt mit dem Hinweis: „Und zur größeren Verwirrung der auf diese Weise Beförderten und Erhöhten ist es, wenn sie beanspruchen, die Verwaltung fortzusetzen, und dazu die Hilfe des weltlichen Arms erbitten; noch sollen deshalb diejenigen, die sich der Treue und des Gehorsams gegenüber denen entziehen, die auf die bereits erwähnte Weise befördert und erhöht worden sind, irgendeiner jener Zensuren und Strafen unterworfen werden, die denen auferlegt werden, die den Talar des Herrn zerreißen wollen.“
Aus diesem Grund bin ich mit gutem Gewissen der Überzeugung, daß die Irrtümer und Irrlehren, denen Bergoglio vor, während und nach seiner Wahl anhing, sowie die Absicht, die in die angebliche Annahme des Papsttums gelegt wurde, seine Erhebung auf den Thron null und nichtig machen.
Wenn sich alle Amtshandlungen von Jorge Mario Bergoglio in Inhalt und Form als fremd und sogar im Widerspruch zu dem erweisen, was die Handlungen eines jeden Papstes ausmacht; wenn sogar ein einfacher Gläubiger und sogar ein Nichtkatholik die Anomalie der Rolle versteht, die Bergoglio in dem globalistischen und antichristlichen Projekt spielt, das vom Weltwirtschaftsforum, den UN-Agenturen, der Trilateralen Kommission, der Bilderberg-Gruppe, der Weltbank und all den anderen krakenhaften Verästelungen der globalistischen Elite durchgeführt wird, zeigt dies nicht im geringsten meine Bereitschaft zur Spaltung, wenn ich diese Anomalie hervorhebe und anprangere. Dennoch werde ich angegriffen und verfolgt, weil es Leute gibt, die sich einbilden, daß meine Anprangerung des Staatsstreichs an Substanz verliert, wenn ich verurteilt und exkommuniziert werde. Dieser Versuch, alle zum Schweigen zu bringen, löst nichts und macht diejenigen, die versuchen, die Metastasen, die den kirchlichen Körper zerstören, zu verschleiern oder zu minimieren, noch schuldiger und mitschuldiger.
Die „Deminutio“ des synodalen Papsttums
Hinzu kommt das Studiendokument Der Bischof von Rom, das das Dikasterium für die Förderung der Einheit der Christen kürzlich veröffentlicht hat (hier), und die darin theoretisierte Deminutio [Verminderung, Verlust] des Papsttums in Anwendung auf die Enzyklika Ut unum sint von Johannes Paul II., die ihrerseits Bezug auf die Konstitution Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils nimmt. Es scheint völlig legitim – und im Namen des Primats der katholischen Wahrheit, der in den unfehlbaren Dokumenten des päpstlichen Lehramtes verankert ist, auch berechtigt – zu fragen, ob Bergoglios bewußte Entscheidung, den apostolischen Titel des Stellvertreters Christi abzuschaffen und sich simpliciter als Bischof von Rom zu bezeichnen, nicht in gewisser Weise eine Deminutio des Papsttums selbst darstellt, einen Angriff auf die göttliche Verfassung der Kirche und einen Verrat am Munus petrinum. Und bei näherer Betrachtung wurde der vorherige Schritt von Benedikt XVI. unternommen, der – zusammen mit der „Hermeneutik“ einer unmöglichen „Kontinuität“ zwischen zwei völlig verschiedenen Entitäten – das Monstrum eines „kollegialen Papsttums“ erfand, das von dem Jesuiten und dem Emeritus ausgeübt wird.
Das Studiendokument zitiert nicht zufällig einen Satz Pauls VI.: „Der Papst […] ist zweifellos das größte Hindernis auf dem Weg zum Ökumenismus“ (Ansprache an den Sekretär für die Förderung der Einheit der Christen, 28. April 1967). Montini hatte vier Jahre zuvor begonnen, den Boden zu bereiten, indem er mit Nachdruck das Triregnum festlegte. Wenn dies die Prämisse eines Textes ist, der dazu dienen soll, das römische Papsttum mit der Leugnung des Primats Petri, den Häretiker und Schismatiker ablehnen, „vereinbar“ zu machen; und wenn Bergoglio sich selbst als Primus inter pares in der Versammlung der christlichen Sekten und Konfessionen, die nicht in Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl stehen, darstellt, weil er die katholische Lehre über das Papsttum, die vom Ersten Vatikanischen Konzil feierlich und unfehlbar definiert wurde, nicht verkündet, wie kann man dann glauben, daß die Ausübung des Papsttums und die Bereitschaft, es zu akzeptieren, nicht mit einem Zustimmungsmangel behaftet sind (hier und hier), der die Legitimität von „Papst Franziskus“ zunichte macht oder zumindest höchst zweifelhaft erscheinen läßt? Von welcher „Kirche“ könnte ich mich trennen, welchem „Papst“ würde ich die Anerkennung verweigern, wenn erstere sich als „konziliare und synodale Kirche“ im Gegensatz zur „vorkonziliaren Kirche“ – also der Kirche Christi – definiert und letzterer demonstriert, daß er das Papsttum als sein persönliches Vorrecht betrachtet, über das er nach Belieben verfügen kann, indem er es modifiziert und verändert, und zwar immer im Einklang mit den Lehrfehlern, die das Zweite Vatikanum und das nachkonziliare „Lehramt“ implizieren?
Wenn das römische Papsttum – das Papsttum von Pius IX., Leo XIII., Pius X., Pius XI. und Pius XII., um uns zu verstehen – als Hindernis für den ökumenischen Dialog angesehen wird und der ökumenische Dialog als absolute Priorität der von Bergoglio vertretenen „synodalen Kirche“ angestrebt wird, wie könnte sich dieser Dialog anders konkretisieren, wenn nicht durch die Beseitigung jener Elemente, die das Papsttum unvereinbar mit ihm machen, und somit durch eine völlig illegitime und ungültige Manipulation?
Der Konflikt so vieler Geschwister und Gläubiger
Ich bin überzeugt, daß es unter den Bischöfen und Priestern viele gibt, die den herzzerreißenden inneren Konflikt erlebt haben und immer noch erleben, hin- und hergerissen zu sein zwischen dem, was Christus der Hohepriester von ihnen verlangt (und es wissen), und dem, was derjenige, der sich als Bischof von Rom präsentiert, mit Gewalt, mit Erpressung, mit Drohungen durchsetzt.
Heute ist es um so notwendiger, daß wir Hirten aus unserer Erstarrung aufwachen: Hora est iam nos de somno surgere (Röm 13,11) [„Die Stunde ist schon da, aufzustehen vom Schlaf“]. Unsere Verantwortung vor Gott, der Kirche und den Seelen verlangt von uns, alle Fehler und Abweichungen, die wir zu lange geduldet haben, unmißverständlich anzuprangern, denn wir werden weder von Bergoglio noch von der Welt gerichtet werden, sondern von unserem Herrn Jesus Christus. Ihm werden wir Rechenschaft ablegen über jede Seele, die durch unsere Nachlässigkeit verloren gegangen ist, über jede Sünde, die sie wegen uns begangen hat, über jeden Skandal, vor dem wir durch falsche Vorsicht, durch stilles Leben, durch Komplizenschaft geschwiegen haben.
An dem Tag, an dem ich vor dem Dikasterium für die Glaubenslehre erscheinen sollte, um mich zu verteidigen, habe ich beschlossen, diese meine Erklärung zu veröffentlichen, der ich eine Anklage gegen meine Ankläger, ihr „Konzil“ und ihren „Papst“ beifüge. Ich bitte die heiligen Apostel Petrus und Paulus, die das Land der Alma Urbe mit ihrem eigenen Blut geweiht haben, vor dem Thron der göttlichen Majestät Fürsprache einzulegen, damit sie erreichen, daß die heilige Kirche endlich von der Belagerung befreit wird, die sie verdunkelt, und von den Usurpatoren, die sie erniedrigen und die Domina gentium zur Dienerin des antichristlichen Plans der Neuen Weltordnung machen.
Zur Verteidigung der Kirche
Es handelt sich also nicht um eine persönliche Verteidigung, sondern um eine Verteidigung der heiligen Kirche Christi, in der ich zum Bischof und Nachfolger der Apostel ernannt worden bin mit dem ausdrücklichen Auftrag, das Glaubensgut zu bewahren und das Wort zu verkünden, opportune importune zu beharren, zurechtzuweisen und mit aller Geduld und Lehre zu ermahnen (2 Tim 4,2).
Ich weise den Vorwurf, das nahtlos gewobene Gewand des Erlösers zerrissen zu haben und sich der höchsten Autorität des Stellvertreters Christi zu entziehen, entschieden zurück: Um mich von der kirchlichen Gemeinschaft mit Jorge Mario Bergoglio zu trennen, müßte ich zuerst mit ihm in Gemeinschaft gewesen sein, was nicht möglich ist, da Bergoglio selbst aufgrund seiner zahlreichen Irrlehren und seiner offensichtlichen Entfremdung und Unvereinbarkeit mit der Position, die er ungültigerweise und unerlaubt innehat, nicht als Mitglied der Kirche betrachtet werden kann.
Meine Anschuldigungen gegen Jorge Mario Bergoglio
Vor meinen Brüdern im Episkopat und dem gesamten Kirchenkörper klage ich Jorge Mario Bergoglio der Häresie und des Schismas an, und als Häretiker und Schismatiker fordere ich, daß er verurteilt und vom Thron entfernt wird, den er seit über elf Jahren unwürdig besetzt hat. Dies widerspricht in keiner Weise dem Sprichwort Prima Sedes a nemine iudicatur, denn es ist klar, daß ein Ketzer, sofern er nicht in der Lage ist, das Papstamt zu übernehmen, nicht über den Prälaten steht, die über ihn urteilen.
Ich werfe Jorge Mario Bergoglio ebenfalls vor, daß er – aufgrund des Ansehens und der Autorität des Apostolischen Stuhls, die er usurpiert – bei Millionen von Gläubigen, die seinem eindringlichen Aufruf gefolgt sind, sich mit einem experimentellen Genserum impfen zu lassen, das aus abgetriebenen Föten hergestellt wurde, schwerwiegende Nebenwirkungen, Sterilität und Tod verursacht hat, wobei er so weit ging, daß er eine Note veröffentlichte, in der seine Verwendung als moralisch zulässig bezeichnet wurde (hier und hier). Er wird sich vor dem Gericht Gottes für dieses Verbrechen gegen die Menschheit verantworten müssen.
Schließlich prangere ich das Geheimabkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der kommunistischen Diktatur Chinas an, durch das die Kirche gedemütigt und gezwungen wird, die Ernennung von Bischöfen durch die Regierung, die Kontrolle der Zelebrationen und die Einschränkung ihrer Predigtfreiheit zu akzeptieren, während die dem Apostolischen Stuhl treuen Katholiken von der Regierung in Peking ungestraft verfolgt werden, während der römische Sanhedrin mitschuldig schweigt.
Die Ablehnung der Irrtümer des Zweiten Vatikanums
Es ist für mich Ehrensache, daß ich „beschuldigt“ werde, die Irrtümer und Abweichungen des sogenannten Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils abzulehnen, das ich aufgrund seiner Abweichung von allen wahren Konzilien der Kirche, die ich voll und ganz anerkenne und akzeptiere, sowie von allen lehramtlichen Handlungen der Päpste als völlig ohne lehramtliche Autorität betrachte.
Ich lehne die in den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils enthaltenen heterodoxen Lehren, die von den Päpsten bis zu Pius XII. verurteilt wurden oder die in irgendeiner Weise dem katholischen Lehramt widersprechen, entschieden ab (vgl. Anhang I). Ich finde es, gelinde gesagt, beunruhigend, daß jene, die mich des Schismas anklagen, diejenigen sind, die die heterodoxe Lehre vertreten, daß es ein Band der Einheit gibt „mit denen, die, getauft, auf den Namen Christi getauft sind, aber den Glauben nicht in seiner Gesamtheit bekennen oder die Einheit der Gemeinschaft unter dem Nachfolger Petri nicht bewahren“ (LG, 15). Ich frage mich, mit welcher Frechheit man einen Bischof vorwerfen kann, die Gemeinschaft zu brechen, von der man behauptet, sie bestehe auch mit Häretikern und Schismatikern.
Ebenso verurteile, verwerfe und lehne ich die heterodoxen Lehren ab, die im sogenannten „nachkonziliaren Lehramt“, das aus dem Zweiten Vatikanum hervorgegangen ist, zum Ausdruck kommen, sowie die jüngsten Irrlehren in bezug auf die „synodale Kirche“, die Neuformulierung des Papsttums in einem ökumenischen Schlüssel, die Zulassung von Ehebrechern zu den Sakramenten und die Förderung der Sodomie und der „Gender“-Ideologie. Ebenso verurteile ich Bergoglios Festhalten am Klimaschwindel, einem irrsinnigen neomalthusianischen Aberglauben, der von jenen hervorgebracht wurde, die, weil sie den Schöpfer hassen, nicht anders können, als auch die Schöpfung zu verabscheuen, und mit ihr den Menschen, der nach dem Bild und Gleichnis Gottes erschaffen wurde.
Schlußfolgerung
Die katholischen Gläubigen, die heute durch den Wind der Neuerungen und der Irrlehren, die von einer gegen den göttlichen Meister rebellierenden Hierarchie gefördert und aufgezwungen werden, empört und verwirrt sind, bitte ich, zu beten und ihre Opfer und ihr Fasten pro libertate et exaltatione Sanctæ Matris Ecclesiæ darzubringen, damit die heilige Mutter Kirche ihre Freiheit wiederfindet und mit Christus nach dieser Zeit des Leidens triumphiert. Mögen diejenigen, die die Gnade hatten, in der Taufe in sie aufgenommen zu werden, ihre Mutter nicht im Stich lassen, die heute leidet und sich niederwirft: Tempora bona veniant, pax Christi veniat, regnum Christi veniat.
Viterbo, am 28. Juni im Jahre unseres Herrn 2024, Vigil der Heiligen Apostel Petrus und Paulus
+ Carlo Maria Viganò, Erzbischof
© Übersetzung: Giuseppe Nardi